Sauberes und frisches Trinkwasser ist extrem wichtig. Wasser ist ein wichtiger, aber oft unterschätzter, Nährstoff für Geflügel. Wenn ein Huhn oder Küken nicht genug trinkt, wird es auch nicht genug fressen. Bei Legehennen hat auch die Wasserqualität einen großen Einfluss auf die Qualität der Eier. Denn ein Ei besteht zu 65% aus Wasser. Außerdem spielen die Körperflüssigkeiten sowohl bei Legehennen als auch bei Masthühnern eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Körpertemperatur und der Verdauung.
Wussten Sie, dass ein Huhn für jedes Gramm Futter +/- 1,8 ml Wasser trinkt?
Biofilm ist eine schleimige Ablagerungsschicht, die sich an der Innenseite von Rohren festsetzt. Dadurch können sich Bakterien (wie Salmonellen, coliforme Bakterien und Enterokokken) leicht in dieser Schicht einnisten und sich zusätzlich ernähren. Ein daraus resultierender Biofilm stellt eine erhebliche Gefahr für das Geflügel dar. Zum einen, weil Bakterien, Pilze und Hefen, die über das Trinkwasser freigesetzt werden, vom Tier aufgenommen werden. Zum anderen haben über das Trinkwasser verabreichte Medikamente und Zusatzstoffe eine um bis zu 20-30% verminderte Wirkung.
Ein hoher Eisen- und Kalziumgehalt im Wasser hat einen großen Einfluss auf die Bildung von Biofilmen. Sie verursachen Ablagerungen - eine raue Schicht - in den Rohren, an denen sich Bakterien viel leichter festsetzen können. Diese Ablagerungen können sich auch lösen und zu Verstopfungen oder Lecks in den Trinknippeln führen oder eine geringere Wasserausbeute verursachen. Fabian: "Die Wasserausbeute am Nippel ist mit einem Durchflussmesser am Ende der Trinkleitung leicht zu messen. Die Wassermenge sollte 80-90 ml pro Minute betragen."
Die Qualität des Trinkwassers lässt sich leicht überprüfen, indem man das Wasser untersuchen lässt. Neben der bakteriologischen Untersuchung ist es auch ratsam, das Wasser chemisch zu analysieren. Jos: "Für Legehennen raten wir, mindestens zweimal im Jahr eine Wasserprobe untersuchen zu lassen. Bei Masthähnchen ist es ratsam, dies jede oder jede zweite Runde zu tun. Dafür ist die Woche 4-5 die beste Zeit, um an mehreren Stellen Wasserproben zu nehmen. Außerdem sollten die Leitungen mindestens nach der Anwendung von Medikamenten oder Zusatzstoffen sowie zwischen den Herden gespült und gereinigt werden.
Eine angemessene Beachtung der Wasserqualität hilft, das Risiko von Krankheiten, Infektionen und anderen Problemen zu verringern. Probleme, die nach Berechnungen bei einer durchschnittlichen Verunreinigung mit Schimmel- und Hefepilzen in einem Betrieb mit 12.000 Legehennen jährlich rund 4.800 Euro kosten können. Eine durchschnittliche bakteriologische Verunreinigung in einem Betrieb mit 4.800 Masthähnchen kostet rund 350 Euro pro Durchgang.
Tipp: Ein regelmäßiges Monitoring hilft, die Wasserqualität zu verstehen und einen möglichen Aktionsplan zu erstellen, um sie strukturell zu verbessern.
Haben Sie Fragen zur Trinkwasserqualität? Oder sind Sie auf der Suche nach weiteren Informationen? Sehen Sie sich diesen Wissensartikel mit Tipps an oder wenden Sie sich an Ihren Geflügelspezialisten oder unseren Kundendienst.