In ökologischen Misch- und Wechselkulturen ist jede Zufuhr von Stickstoff und organischer Substanz erwünscht. Darüber hinaus ist der Unkrautdruck eines der größten Probleme, und jede Hilfe zur Verbesserung der Bodenstruktur ist willkommen. Die Kombination eines Wintergetreides mit einer Wintererbse unterstützt alle diese Punkte.
Die Wintererbse sorgt im zeitigen Frühjahr für Stickstoffbindung (N), von der das Gras unmittelbar profitieren kann. Dadurch ist wenig bis keine Düngung erforderlich. Die Tiefe und intensive Bewurzelung sorgt für einen zusätzlichen Aufbau von organischer Substanz und für eine verbesserte Bodenstruktur. Durch die einzigartigen Ausläufer der Wintererbse sorgt diese im zeitigen Frühjahr für eine schnelle Bodendeckung.
In der ökologischen Milchviehhaltung kann die Körnererbse auch eine schöne Ergänzung zur Gründüngungspflicht nach dem Maisanbau sein. Auf diese Weise können Sie mehr Eiweiß aus Ihrem eigenen Boden gewinnen, die Erfolgsquote einer Gründüngungspflanze erhöhen und die Bodenstruktur verbessern.
Es ist sehr wichtig, dass das Getreide und die Erbsen zeitgleich reifen. Deshalb arbeiten wir mit festen Kombinationen von Getreide und Erbsen. Außerdem können Sie während des (Vor-)Jahres flexibel entscheiden, ob Sie das Getreide als Grundfutter oder Kraftfutter ernten möchten.
Es liegen nur wenige aktuelle Daten aus der Praxis über den Futterwert der Getreide-Erbsen-Kombination vor. Deshalb hat Reudink einen Praxistest in acht verschiedenen Betrieben gestartet. In der nachstehenden Tabelle sehen Sie die Ergebnisse der Frisch-Produkt-Proben kurz vor dem Zeitpunkt der Ernte genommen (pro kg Trockenmasse - TM).
Die Ergebnisse zeigen, dass die Erbse im Vergleich zum GPS-Getreide einen höheren RP-Anteil (Rohprotein) aufweist. Der Durchschnittswert von 110 Gramm RP ist höher als das, was man von Getreide-GPS erwarten könnte. Im Durchschnitt wurden nicht weniger als 800 kg RP pro Hektar geerntet! Die GPS liefert durchschnittlich 7 Tonnen Trockensubstanz (TS) und bietet die Möglichkeit, rechtzeitig Gras/Klee zu säen. Auch beim Anbau von (ultra-)frühem Mais kann die GPS besonders früh geerntet werden.
Hinsichtlich der Anbauziele bestehen Unterschiede vor allem in der Sortenauswahl. Wenn Sie später im Jahr entscheiden wollen, ob Sie GPS oder Körner ernten wollen, dann richten Sie sich nach den Anbaudaten für das Ernteziel GPS.
Eine Düngung bei der Aussaat ist nicht erforderlich. Möchten Sie dies dennoch tun, dann ist eine begrenzte Ausbringung von 15 Kubikmetern Rindergülle oder 7 Tonnen Festmist ausreichend. Eine Frühjahrsdüngung wird wegen möglicher Schäden an den Trieben nicht empfohlen. Wenn dies notwendig ist, sollten Sie früh im Jahr düngen, vorzugsweise im März.
GPS ist ein grobes Produkt. Daher wird das Zerkleinern bevorzugt. Am besten ist es, die GPS zusammen mit einer Grassilage zu häckseln. Wenn Sie die GPS separat lagern, dann in einem Fahrsilo mit niedrigen Wänden. Stellen Sie sicher, dass das Futter schnell im Silo ist, und fügen Sie ein Siliermittel hinzu.
Bei Körnerernte besteht die Empfehlung der Nachtrocknung (falls erforderlich) auf 14% Restfeuchtigkeit. Ist dies nicht möglich, dann Quetschen/Mahlen lassen, Ansäuern und im Schlauch lagern.
Streben Sie einen höheren Trockenmasse- und Eiweißertrag auf Ihrem Grünland an und erwägen Sie die Einsaat von Erbsen oder andere Schmetterlingsblütlern? Bitte wenden Sie sich an Ihren Bio-Milchviehspezialist oder unseren Kundendienst für mehr Informationen.