Tipps für einen erfolgreichen Start in die neue Weidesaison

Die Weidezeit: jedes Jahr ein großer Moment, auf den sich viele Landwirte freuen. Frisches Gras enthält viel Eiweiß und Energie, die die Kuh sofort in Milch umwandeln kann. Dieses frische Gras ist jetzt noch attraktiver, weil nicht jeder Bissen Gras auf der Weide im Stall nachgefüllt werden muss. Außerdem hat jeder Bissen frisches Gras keine Silageverluste und wird daher optimal genutzt. Wie stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Futterbilanz mit frischem Gras während der Weidezeit maximieren? Wir geben Ihr gerne ein paar Tipps.

Wissen
Milchvieh
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Tipp 1: Wählen Sie Ihr Weidesystem

Grob gesagt gibt es vier Systeme der Beweidung: Weidehaltung, Streifenweidehaltung, Standweidehaltung und Rotationsstandweidehaltung. Wählen Sie ein System, das zu Ihnen passt. Jedes System hat seine Vor- und Nachteile, daher ist es wichtig, die richtige Wahl zu treffen. Berücksichtigen Sie die verfügbare Fläche, den Arbeitsrhythmus, das Melksystem und was gut in den Tagesablauf passt. Und natürlich, wie viel Weidefläche Sie den Kühen anbieten wollen. Eine erfolgreiche Weidehaltung beginnt mit einem soliden Plan.

Wenn Sie sich für ein Weidesystem entschieden haben, ist es wichtig, dass Sie es während der Weidesaison beibehalten. Erfolgreiches Weiden beginnt mit einem soliden Plan. Wann sollte man mit dem Weiden beginnen? Entscheiden Sie bewusst, ob Sie beim ersten Schnitt mähen oder grasen wollen. Und sobald die Beweidung gut läuft, folgt bald die größte Herausforderung bei der Beweidung: Wie passe ich die Zufütterung und die Weidezeiten an, wenn das Gras schnell wächst? Oder was mache ich, wenn das Graswachstum aufgrund mangelnder Niederschläge aufhört?

Tipp 2: Düngung

Für die ersten Weideparzellen oder die erste Weideplattform empfehlen wir eine Gülleausbringung. Es ist wichtig, dass die Gülle gut in den Boden eingearbeitet wird, um die Verunreinigung des Grases zu minimieren. Schließlich ist sauberes Gras die beste Voraussetzung für die Aufnahme. In den meisten Fällen sind 20 Kubikmeter Dünger ausreichend. Wenn Sie anfangen, mehr zu düngen, steigt das Risiko einer Verunreinigung des Grases. Dies kann zu einer verminderten Grasaufnahme beim Weiden oder zur Verbreitung von Salmonellen bei der Stallfütterung führen. Konnten Sie noch nicht düngen, weil es zu nass war? Dann kann es eine gute Wahl sein, erst zu grasen und dann zu düngen. Eine gute Verteilung über das Jahr ist wichtig. Berücksichtigen Sie bei dieser Planung den Ertrag und den Kleeanteil einer Parzelle. Achten Sie darauf, dass die Güllekeller im Juni leer sind. Bringen Sie die Gülle dann nur noch auf Mähflächen und/oder bei nicht ausreichenden Kellervorräten bis zum nächsten Frühjahr aus.

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Tipp 3: Vorweiden

Wenn das Gras zu lang aus dem Winter kommt, lohnt es sich, über eine Vorweide nachzudenken. Vorweidehaltung bedeutet, dass die Kühe zuerst das "alte" Gras fressen und die Flächen erst dann die Gülle erhalten. Beim Vorweiden wird das Gras zur Bestockung und zum Wachstum angeregt. Dies wirkt sich sehr positiv auf die Dichte eines Feldes aus. Außerdem wird dadurch das Aufkommen von unerwünschten Kräutern und Gräsern verringert.

Tipp 4: Mehr NEL in der Kuh = mehr Milch

Durch die Optimierung des Futterwertes von frischem Gras, das anstelle von Silage direkt an die Kuh verfüttert wird, können Sie eine höhere Milchproduktion und/oder Kraftfuttereinsparungen erzielen. Oder eine höhere Futterbilanz. Frühes Weiden zahlt sich am meisten aus. Und reduzieren Sie Ihre Arbeitskosten! Frühes Weiden zahlt sich am meisten aus.

Beispiel: Wenn eine Kuh im Frühjahr 6 kg ds frischen Grases statt Silage frisst, gehen 6 x 1,1 NEL Differenz = 6,6 NEL mehr in die Kuh. Das entspricht 1,9 kg mehr Milch bei gleichem Kraftfutter. Die Futterbilanz beträgt dann 1,9 x 60 Cent = 1,14 pro Kuh/Tag. Bei 80 Milchkühen sind das 91 Euro pro Tag. Das ist es doch wert! Oder?

Tipp 5: Niveaus im Frühjahr beibehalten

Frisches Gras hat ein anderes Fettsäuremuster als siliertes Gras. Infolgedessen kann es aufgrund eines hohen Anteils an übersättigten Fettsäuren zu einer Fettdepression kommen. Bitte achten Sie darauf, dass die Wahl des Kraftfutters mit frischem Gras übereinstimmt, um einen möglichst hohen Fettgehalt zu erhalten. Das Angebot von Struktur zur richtigen Zeit und in der richtigen Menge stimuliert den Fettgehalt, ohne die Milchproduktion zu beeinträchtigen.

Tipp 6: Flexibilität und Selbststeuerung

Besprechen Sie die Rationierung des Weidelands rechtzeitig mit Ihrem Spezialist. Und vergessen Sie nicht, die Einstellungen des Kraftfuttercomputers anzupassen. Wenn Sie ein Energie- und ein Eiweißprodukt in 2 getrennten Silos lagern, haben Sie ein Rad in der Hand, mit dem Sie auf die wechselnde Zusammensetzung des frischen Grases reagieren können.

Weitere Informationen oder Ratschläge?

Haben Sie noch Fragen zum Thema Weidehaltung oder ein konkretes Problem, zu dem Sie Rat suchen? Unser Weidecoach würde Ihnen gerne helfen. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Ihren Spezialist oder unseren Kundendienst.

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